theme-sticky-logo-alt
theme-logo-alt

alphabetisch sortiert

Alte weiße Männer

Am vergangenen Montag scannte ich mit zwei jungen Kolleginnen die Sonderbeilage, die Willy Fleckhaus für Die Welt anlässlich des Todes von Konrad Adenauer gestaltet hatte. Wir blätterten durch die Seiten, die großformatig Bilder aus dem Leben des alten weißen Mannes zeigten. Eine Abbildung zeigte drei Männer in einem offenen Fahrzeug, die durch eine jubelnde Menge fuhren. Eher beiläufig fragte ich...Weiterlesen
TEILEN

Auf der Höhe:
San Bernardino

Seit acht Tagen reise ich mit meinem Sohn in unserem kleinen Bus, der uns Fahrzeug und Unterkunft in einem ist, durch die Schweizer Alpen und an den oberitalienischen Seen entlang. Diese Form des Reisens ist für mich noch ungewohnt. Wir haben kaum konkrete Ziele, wir müssen nie zu einer festen Zeit an einem bestimmten Ort sein. Wir...Weiterlesen
TEILEN
KATEGORIENALLES, FAMILIE

Auffälligkeiten

Mausoleum mit drei Streifen 13. Juni 2023 Letzte Woche ging ich morgens zur Tür und setzte mich, um wie gewohnt meine Schuhe anzuziehen. Ich hatte die weißen Adidas-Retrolatschen ausgewählt. Was mich dazu bewog vor dem Anziehen in den Schuh zu schauen, weiß ich nicht. Im linken Schuh lag eine tote Maus, alle Viere von sich...Weiterlesen
TEILEN

Der kühl kalkulierte
Rausch der Farben

Der nachfolgende Text erschien im Katalog zur Ausstellung Deutsches Design 1949–1989. Zwei Länder, eine Geschichte, die 2021 im Vitra Design Museum in Weil am Rhein gezeigt wurde. Die Ausstellung wurde vom 15. Oktober 2021 bis 20. Februar 2022 im Kunstgewerbemuseum, Staatliche Kunstsammlungen Dresden präsentiert. In der Ausstellung ist auch eine Archivalie aus dem von Carsten Wolff betreuten Fleckhaus-Archiv als Leihgabe zu sehen....Weiterlesen
TEILEN
KATEGORIENALLES

Die Wiege meiner Mutter

Sie stand viele Jahre im Schlafzimmer meiner Großmutter Frieda an der Wand neben dem Ehebett. In der Wiege bewahrte sie Bettbezüge und Decken auf. Auf der einen Seite stand »Wenn ein Volk will leben, braucht es großen Kindersegen«. Auf der anderen langen Seite »Solange Du kannst Din Hann rögen, mußt Du för Din Heimt plögen« (Solange Du Deine...Weiterlesen
TEILEN
KATEGORIENALLES, FAMILIE

Durchatmen:
Ein neues Land

Ich reise heute mit dem ICE von Frankfurt am Main nach Locarno an den Lago Maggiore. Als ich mich auf meinen reservierten Platz setze und für einen Moment meine Tasche auf den freien benachbarten Platz stelle, blökt mich eine alte Frau vom gegenüberliegenden Sitz an: »Der ist besetzt!« Ich entgegne ein »Guten Morgen« und stelle die Tasche in die Ablage. Die alte...Weiterlesen
TEILEN

Ein Paar.
Momente des Glücks.

Ich hatte den ganzen Tag noch nichts gegessen und ging daher um halb neun Uhr abends ins Estela am Schweizer Platz. Es war mein erster Besuch, man wies mich darauf hin, dass die Küche eigentlich gleich schließen werde, aber wenn ich mich mit der Auswahl meiner Speisen beeilen würde, bekäme ich noch etwas. Man führte...Weiterlesen
TEILEN
KATEGORIENALLES

Engelmacherinnen

Spreche ich mit Frauen über Abtreibung und teile meine Meinung mit, dass ich Abtreibung in den allermeisten Fällen für ein Verbrechen halte, ernte ich heftigen Widerspruch, böse Blicke und teilweise manifeste Aggressionen. Diese Frauen, viele von ihnen Mütter, klären mich dann auf, dass Frauen »so etwas« nur täten, wenn sie in einer »absoluten Notlage« sind. Welche...Weiterlesen
TEILEN
KATEGORIENALLES, FAMILIE

Eros & Thanatos

Ich erinnere mich gut an den gelben PEZ-Box-Automaten, an dem ich oft auf dem Weg von der Schule nachhause vorbeikam. Nach einem gezielten Tritt auf die Mitte der Frontfläche spuckte er gelegentlich eine Münze aus. Auf die Fläche aufgemalt war eine junge Frau mit üppigem Haar und leicht geschürzten Lippen, die uns Passanten einen fest mit der Faust umschlossenen PEZ-Spender –  wie...Weiterlesen
TEILEN
KATEGORIENALLES, KUNST
TAGS     

Fährtenlesen

Ein Dialog mit dem Künstler Jürgen Krause über das Jagen, das Fährtenlesen, das Spurenlegen, das Verfolgen von Ideen und Menschen. Und ein Gespräch darüber, was bleibt und über das, was vergeht. Schon seit Jahren kenne und schätze ich Deine Arbeiten, Jürgen. Daher sprach ich Dich vor einigen Monaten an, ob ich Dich und Dein Werk zum Thema meines Blogs machen darf. Du hast...Weiterlesen
TEILEN
KATEGORIENALLES, KUNST

Fick dich ins Knie,
Melancholie

Die Woche war hart gewesen. Die Tage waren geprägt von Routinen und passierten eher, als dass ich sie erlebte. Die Aufgaben waren kräftezehrend, aber unbefriedigend. Sicher geglaubte oder begehrte Aufträge waren abgesagt worden. Spätabends kam ich nachhause, aß Mahlzeiten, die mir nicht schmeckten und trank mehr als mir guttat. Ich legte Platten auf, die Musik nahm ich nicht...Weiterlesen
TEILEN

Frankfurt, abseits

Diese Seite zeigt Bilder von Unorten, Bilder aus Nischen und abseitige Perspektiven. Mein Lehrer und Freund, Eckhard Neumann, bezeichnete Frankfurt in den 90er Jahren mal als ein »eloxiertes Flüchtlingsheim«, womit er auf das Nebeneinander von Nachkriegsbaracken, wie im Umfeld der Kleinmarkthalle bis heute zu sehen, und die glänzenden Fassaden der Hoch- und Geschäftshäuser anspielte. Eckhard Neumann (*15. April 1933 in Königsberg; †24. März...Weiterlesen
TEILEN
KATEGORIENALLES

Gravitation

Gibt man die Begriffe »Familie« und »Weihnachten« zusammen bei Google ein, ist das erste Ergebnis das Angebot eines Psychotherapeuten. Während Weihnachten von den Familienlosen oft als Bedrohung empfunden wird, tappen andere in die Falle idealisierter Erwartungen. Denn die Familie bildet das Zentrum unseres emotionalen Kosmos, den Punkt, von dem alles ausgeht und an den alles zurückkehrt. Als gäbe es eine unsichtbare Verbindung, die...Weiterlesen
TEILEN
KATEGORIENALLES, FAMILIE, KUNST

Gut abgeschnitten:
50 Jahre Suhrkamp

Es waren aufregende Zeiten, damals, im heißen Sommer des Jahres 2000. Wenige Tage vor der Ausstellungseröffnung von 50 Jahre Suhrkamp im Museum für Angewandte Kunst in Frankfurt am Main war mein erster Sohn Paul geboren worden. Die Hebamme im Krankenhaus in Sachsenhausen fragte meine damalige Frau, warum wir ein Familienzimmer gebucht hätten, wenn der Vater ja doch gar nie da sei. Christiane...Weiterlesen
TEILEN
KATEGORIENALLES

Im MILF-Quartier

Mein Leben ist in einer Sackgasse angekommen, dachte ich, als ich vor fünf Jahren in dieses Viertel zog. Ich bezog mit meiner damaligen Partnerin und meinen zwei Söhnen eines der Häuser, die alle gleich aufgebaut sind und deren Fronten so austauschbar aussehen, dass ich nach wenigen Tagen eine gelbe Bank vor »unser« Haus stellte, damit...Weiterlesen
TEILEN
KATEGORIENALLES, FAMILIE

Neue Schriften:
Fleckhaus Now! und Wolff

Willy Fleckhaus gestaltete zwischen 1959 und 1970 das legendäre Lifestylemagazin twen. Ein Charakteristikum der Zeitschrift war die Schmalfette Grotesk, die Fleckhaus in den späten 50er Jahren in einem der vier Bände des Schriftmusterbuchs Lettera von Armin Haab und Walter Haettenschweiler (1933–2014) gefunden hatte und die von dem Schweizer Maler und Grafiker Haettenschweiler entworfen worden war. Fleckhaus verwendete die Schrift weiß auf schwarzem Grund auf...Weiterlesen
TEILEN
KATEGORIENALLES

Stell Dir vor,
es ist Krieg und keiner geht hin

Bewundernd blicke ich in diesen Tagen auf die Ukraine. Der Präsident Wolodymyr Selenskyj führt mit starken und überzeugenden Argumenten und er geht mit gutem Beispiel voran. Seine Rhetorik hat Kraft, sein Auftreten zeugt von Empathie. Das Angebot der US-Regierung, sich ausfliegen zu lassen, hat er zu Beginn des Krieges abgelehnt und damit persönlichen Mut und Opferbereitschaft bewiesen. Es ist...Weiterlesen
TEILEN

Talk Talk

Vor kurzem traf ich eine alte Bekannte – nennen wir sie „M“ – nach vielen Jahren wieder. Wir liefen uns beim Einkauf bei der Confiserie Georg Jamin auf der Schweizer Straße über den Weg und begrüßten uns herzlich. Spontan beschlossen wir einen Kaffee trinken zu gehen, um uns über die Ereignisse in unser beider Leben...Weiterlesen
TEILEN
KATEGORIENALLES

Treibgut und Stadtmuscheln

Wenn mein Sohn Leonard und ich durch die Stadt flanieren, dann streifen unsere Augen auch immer über den Boden, über den wir gehen. Er bemerkt dann in den Ritzen zwischen zwei Platten eine farbig schillernde Paillette, hebt sie auf und betrachtet sie im Licht der Sonne. Dann finde ich einen seltsam aussehenden Samen einer mir unbekannten Pflanze, den wir anschauen und, wieder...Weiterlesen
TEILEN
KATEGORIENALLES, FAMILIE

Warum 667?

In der Offenbarung des Johannes findet sich erstmals die Zahl 666: »Hier braucht man Kenntnis. Wer Verstand hat, berechne den Zahlenwert des Tieres. Denn es ist die Zahl eines Menschennamens; seine Zahl ist sechshundertsechsundsechzig.« (Offb. 13, 18) Näher eingegangen wird auf das »Wesen mit 10 Hörnern und 7 Köpfen« nicht, man vermutet ein Zahlenspiel, das heute nicht mehr nachvollziehbar...Weiterlesen
TEILEN
KATEGORIENALLES
15 49.0138 8.38624 1 1 4000 1 https://667.run 300 1